Gips ist nicht gleich Gips
Pflegekräfte frischen Kenntnisse  bei »Gipsen und Grillen« auf

Unterschenkelgipsen kommt bei der Behandlung von Patienten mit Fußproblemen eine große Bedeutung zu. Sei es bei der Korrektur von Deformitäten, bei der operativen Nachbehandlung oder in der Therapie des gefürchteten diabetischen Fußsyndroms und des sogenannten Charcotfußes.

Leider ist die Kunst, einen wohlgeformten, individuell angepassten Gips anzumodellieren, flächendeckend verloren gegangen, da von den Krankenkassen diese Leistung nicht angemessen entlohnt wird. Daher werden meist teure, vorgefertigte Schalen in Sanitätshäusern genutzt, die bisweilen wegen Passungenauigkeiten wieder neue Druckstellen und Infekte der Füße mit sich bringen.

Dr. Ludwig Schwering, Chefarzt der Abteilung für Rekonstruktive Orthopädie am Hospital zum Hl. Geist Geseke, und sein leitender Oberarzt, Dr. Vanni Tim Förster, haben die Technik des individuell angeformten Gipsverbandes stets gepflegt und jährlich bei über 1500 Patienten zur Anwendung gebracht.

Wegen des großen Interesses der Belegschaft des Hospitals wurde an einem Samstagvormittag eine Fortbildung mit dem Thema Anfertigung und Umgang mit Unterschenkelgipsen mit anschließendem gemütlichem Zusammensein organisiert. Insgesamt 24 Schwestern und Pfleger und das komplette Nachtwachenteam fanden sich ein, um nach einer Einführung hinsichtlich der Grundprinzipien der Gipsanlage unter Anleitung der ärztlichen Leiter selber Gipse anzulegen, angelegt zu bekommen  und mit der »Gipssäge« wieder abzunehmen.

Mit großer Freude und Engagement wurden insgesamt 26 Gipse angelegt und abgenommen und anschließend bewertet. Alle Teilnehmer erhielten wegen der sachkundigen Anfertigung ein Zertifikat.

Die Erfahrungen des Seminars wurden dann beim Grillen und gemütlichen Zusammensein in der Kantine ausgetauscht. Dabei wurde der Wunsch nach einem Wiederholungstermin geäußert, der wegen der im Dienst befindlichen Pflegekräfte schon für den Anfang des nächsten Jahres geplant wird.