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Zentrum für Altersmedizin | Geriatrische Komplexbehandlung


In der Abteilung für Geriatrie bildet die geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung eine intensive Behandlungsmethode für akut kranke ältere Patienten mit Rehabilitationspotential. Patienten, bei denen sich eine akute Erkrankung (s. Akutgeriatrie) mit typischen geriatrischen Problemen verbindet, bedürfen einer besonders aufwändigen Betreuung und werden somit im Rahmen eines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes indikationsübergreifend versorgt: So werden nicht nur einzelne organmedizinische Aspekte einbezogen, sondern auch funktionelle Beeinträchtigungen und psychosoziale Probleme im Therapiekonzept berücksichtigt.
 


Allgemeine Voraussetzungen für die 14-tägige geriatrische Komplexbehandlung
 

  • der Patient ist in der Regel älter als 70 Jahre, benötigt eine akutstationäre Behandlung und ist durch die Akuterkrankung oder begleitende chronische Erkrankungen in seiner Selbständigkeit gefährdet
  • der operierte Knochen beziehungsweise die eingesetzte Gelenkprothese ist nahezu vollständig belastbar
  • der Allgemeinzustand des Patienten ist möglichst stabil
  • es besteht Frührehabilitationsbedarf
  • der Patient ist kooperativ, übungs- und lernfähig und akzeptiert gegebenenfalls Hilfsmittel
     


Das Therapeutische Team

Neben den genannten Aspekten sind auch die Ergebnisse des geriatrischen Assessments (s. Akutgeriatrie) ausschlaggebend für die Verordnung einer geriatrischen Komplexbehandlung. Mit Hilfe der gesammelten Daten erstellen wir für jeden Patienten ein individuell auf ihn zugeschnittenes Behandlungskonzept, welches durch unser therapeutisches Team abgestimmt und in regelmäßigen Abständen diskutiert und aktualisiert wird. Das therapeutische Team setzt sich aus verschiedenen Fachdisziplinen zusammen:

Ärztlicher Dienst
Unsere Fachärzte übernehmen die Leitung der Behandlung und des therapeutischen Teams, die fachärztliche Leitung erfordert die Zusatzqualifikation »Geriatrie«.

Fachpflegepersonal
Die therapeutische Pflege durch besonders geschultes Fachpersonal ist zentral in das Gesamtkonzept der Behandlung eingebunden: Neben der allgemeinen Pflege leitet unser Pflegepersonal den Patienten bei Alltagsaktivitäten zum selbständigen Handeln an und verbessert so seine Eigenständigkeit. Durch die aktivierende Pflege soll der Entstehung von Pflegebedürftigkeit entgegengewirkt werden und die Selbständigkeit des Patienten insbesondere bei der Mobilität (Aufstehen und Gehen, Körperpflege und Anziehen) erhalten bzw. erreicht werden.

Ergotherapeuten
Die Aufgabe der Ergotherapeuten besteht in der Förderung und Stabilisierung vorhandener und verlorengegangener Fähigkeiten. Die Übungen beschäftigen sich in erster Linie mit alltäglichen Lebensaktivitäten wie Körperpflege, Ankleiden, Schlucktraining und dem Umgang mit Hilfsmitteln. Darüber hinaus erfolgt bei Bedarf ein gezieltes kognitives Training auch mit Einbeziehung moderner computergestützter Verfahren.

Physiotherapeuten
In der Physiotherapie werden Funktions- und Aktionsstörungen des Patienten behandelt. Dabei bildet die Krankengymnastik die wichtigste Form der Bewegungstherapie. Unsere Physiotherapeuten trainieren die motorischen Fähigkeiten durch Übungen für Gelenke und Muskulatur. Ergänzt wird die Physiotherapie durch den Einsatz moderner apparativer Mittel wie bei der stochastischen Resonanztherapie (SRT) sowie weiterer physikalisch wirkender Mittel wie Wärme, Kälte, Druck oder Elektrizität – der Erfolg dieser Maßnahmen beruht auf einem System aus Reiz und Reizantwort und dient der Förderung der Eigenaktivität des Patienten.

Psychologen
Im Rahmen der Psychologie wird insbesondere auf die psychologischen, psychischen und psychosomatischen Aspekte eingegangen.

Logopäden
Zur langfristigen Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten des Patienten behandeln die Logopäden Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen ebenso wie Gesichtslähmungen. Ärztlicherseits wird dies bedarfsweise ergänzt durch eine fiberendoskopisch kontrollierte endoskopische Evaluation des Schluckvorgangs (FEES).

Sozialdienst
Die Mitarbeiter des Sozialdienstes geben sowohl Patienten als auch Angehörigen Hilfestellung bei sozialen Problemen und sozialrechtlichen Fragen. Hierzu zählen unter anderem Beantragung von Pflegegeld und Pflegehilfsmitteln, Vermittlung eines ambulanten Pflegedienstes, Kontakt zu Kurzzeitpflege und Pflegeheimen, aber auch Beratung zum Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht.

Die interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit unseres therapeutischen Teams ermöglicht eine frühzeitige und intensive Rehabilitation mit dem Ziel, die Rekonvaleszenz zu beschleunigen und eine weitgehend selbständige und selbstbestimmte Lebensführung des Patienten zu erhalten bzw. wiederherzustellen.